An der Learn What’s Next Konferenz hat Microsoft gezeigt, dass sie Microsoft Teams für Schulen ausbauen werden. Es soll unter anderem möglich werden, Klassennotizbücher zu generieren und Aufgaben zu verteilen.

Wir sind gespannt, was da kommen wird und werden bei gegebener Zeit wieder darüber informieren.

Ein paar Stunden nach der Konferenz wurde dann in den Office 365 für Schulen Tenants, die Classroom bereits aktiviert haben, die Meldung aufgeschaltet, dass Microsoft Classroom durch Microsoft Teams abgelöst werden soll und dieser Dienst somit eingestellt wird.

Microsoft Classroom kann man seit knapp einem Jahr als Preview bei sich testen. Es gibt auch in der Schweiz Schulen, die es bereits schon produktiv eingesetzt haben und nun eine neue Lösung abwarten müssen. Die Basis von Microsoft Classroom und nun auch Teams sind die Office 365 Groups. Eine Mischung aus Exchange und SharePoint. Man konnte entweder die Klassen automatisiert erstellen und die Lehrpersonen konnten zusätzlich eigene Klassen anlegen und die Lernenden hinzufügen. Nebst den Funktionen aus Groups wie Unterhaltung, Kalender und der Dateiablage, wurde pro Klasse ein OneNote Klassennotizbuch angelegt und man hatte die Möglichkeit, Aufgaben zu erstellen, diese zu verteilen und danach die abgegebenen Dokumente zu korrigieren. Man hatte also ein einfaches LMS zur Hand. Microsoft hat jedoch immer bewusst betont, dass man keine weiteren LMS-Funktionen integrieren, sondern dies den Partnern überlassen möchte.

Microsoft Classroom hatte leider drei gewichtige Nachteile:

  • Es wurde auch für die Schweizer Schulen nur auf den Servern in den USA betrieben. Aber es ist ja auch noch in der Preview Phase.
  • Die Dokumente, die man über eine Aufgabe an die Lernenden verteilte, wurden in den jeweiligen OneDrive for Business der Lernenden abgelegt. Dies ist kein unübliches Vorgehen. Jedoch konnten die Lernenden die Dokumente auch nach der Abgabe weiterhin bearbeiten.
  • Damit man Classroom nutzen konnte, mussten die Postfächer der Lehrpersonen und der Lernenden in Exchange online sein. Dies ist leider immer noch in vielen Schulen nicht der Fall.

Was würden wir uns nun von Teams wünschen:

  • Nur noch eine Oberfläche: Da nun Classroom zugunsten von Teams aufgegeben wird, wäre es sehr wünschenswert wenn auch Groups und Teams vollständig verschmelzen würden. Die vielen Apps in Office 365, die fast ähnliche Funktionen anbieten, verwirren die Benutzer zunehmend.
  • Nutzung von Teams für Klassen ohne Exchange online: Die Nutzung sollte auch ohne Postfach in der Cloud möglich werden.
  • Einfache Aufgabenverteilung: Die Aufgabenverteilung von Classroom sollte übernommen werden. Jedoch muss der Abgabeprozess korrigiert werden.
  • OneNote Classnotebook: Die Klassennotizbücher sollten in Teams gespeichert sein und nicht im OneDrive for Business der Lehrperson.
  • Mehr Verwaltungsmöglichkeiten für die Administratoren: Darunter gehören z.B. ob die Klassen alle automatisch erstellt werden oder ob man zusätzliche Klassen manuell erstellen kann, ein Namenskonzept und eine Aufräumfunktion, welche Teams nach einer bestimmten Zeit wieder automatisch löscht, sofern sie nicht mehr genutzt wurden.

Wie geht es nun mit Microsoft Classroom weiter?

  • Microsoft wird Classroom bis Ende Juli 2017 weiterlaufen lassen.
  • Ab dem 1. August 2017 kann man in bestehenden Klassen keine Notizbücher mehr generieren und Aufgaben verteilen.
  • Die Daten der Klassen bleiben bestehen, da es Groups sind. Diese Daten können entweder über Outlook oder SharePoint weiterhin bearbeitet oder verschoben werden.
  • Klassennotizbücher müssen manuell zu einer Lehrperson übertragen werden.